… dass Mexiko mit 127 Millionen Einwohnern (Stand 2022) das bevölkerungsreichste spanischsprechende Land der Welt ist? Zum Vergleich: in Spanien leben knapp 48 Millionen Menschen.
… dass in Mexiko neben Spanisch noch 68 indigene Sprachen gesprochen werden? Die am weitesten verbreitete davon ist mit circa 1,7 Millionen Sprechern Nahuatl (auch bekannt als Aztekisch). Insgesamt sprechen etwa sieben Millionen Menschen (ca. 6%) in Mexiko eine indigene Sprache, wobei sich jedoch fast 13% der Bevölkerung als indigen einstufen. Heute gelten die meisten indigenen Sprachen Mexikos allerdings als gefährdet, da sie nur noch wenigen Kindern gelernt werden. Vor der Unabhängigkeit Mexikos 1821 sollen noch circa 60% der Bevölkerung indigene Sprachen gesprochen haben. Die sogenannte interkulturelle zweisprachige Erziehung ist inzwischen zwar gesetzlich verankert und die indigenen Sprachen als „Nationalsprachen“ anerkannt, allerdings mangelt es (so wie häufig in Lateinamerika) an geeigneten Lehrbüchern in den jeweiligen Sprachen und entsprechend ausgebildetem Lehrpersonal.
… dass die Hauptstadt Mexiko City jährlich um ungefähr 12cm (an manchen Stellen sogar 30cm) absinkt? Hintergrund ist die ungünstige Lage der Metropole in einem trocken gelegten See. Laut einer Legende gründeten die Azteken auf einer Insel im Texoco-See die Stadt Tenochtitlan. Denn Sie hatten von ihrem Gott Huitzilopochtli den Auftrag erhalten, an der Stelle eine Stadt zu gründen, an der ein Adler, der auf einem Kaktus sitzt, eine Schlange verspeist. Dieses Bild findet sich auch in der mexikanischen Flagge wieder. Da die Stadt nach der Eroberung stark wuchs und sich schnell bis ans Wasser ausdehnte, mussten der See und die dazugehörigen Sümpfe trockengelegt werden. Durch die neuen Entwässerungskanäle sank allerdings auch der Grundwasserspiegel. Um den enormen Wasserverbrauch der riesigen Stadt zu decken, muss nun immer tiefer gebohrt werden, was für das kontinuierliche Absinken verantwortlich ist. So stehen heute einige Bauten, wie zum Beispiel die berühmte Himmelfahrtskathedrale am Zocalo, schief. Durch aufwendige Baumaßnahmen in den 1990er Jahren konnte der 127.000 Tonnen schwere Koloss vor dem Einsturz bewahrt werden. Zuvor hatten sich die verschiedenen Teile der Kirche in unterschiedliche Richtungen bewegt und dadurch große Risse gebildet, heute sinkt sie wieder gleichmäßig. „Überreste“ der alten Seenlandschaft finden sich übrigens noch im Stadtteil Xochimilco, den Sie bei einem Bootsausflug durch die Kanäle erkunden können. Dies ist übrigens die Heimat des selten gewordenen Axolotls, der auch Thema in unserem neuesten Artikel der "Flora & Fauna in unseren Zielgebieten" ist.
… dass Mexiko mit 160 Litern pro Kopf und Jahr weltweit den höchsten Coca-Cola Konsum verzeichnet? In Deutschland sind es pro Kopf aktuell nur knapp 34 Liter pro Jahr. Nicht weiter verwunderlich, dass Mexiko auch zu den Ländern mit den meisten fettleibigen und zuckerkranken Menschen zählt. Das Getränk ist unter anderem auch deswegen so weit verbreitet, da nicht überall hygienisch einwandfreies Trinkwasser zur Verfügung steht. In der Nähe von San Cristobal de las Casas im Bundesstaat Chiapas, hier steht auch eine Coca Cola Abfüllanlage, befindet sich die Kirche von Chamula, die auch als „Coca-Cola Kirche“ bekannt ist. Dies ist eigentlich umso erstaunlicher, da Chiapas als einer der traditionellsten Bundestaaten gilt mit einem hohen Anteil Indigener, die Einflüssen von außen sehr kritisch gegenüberstehen. Viele Bewohner von San Juan Chamula gehen daher auch nicht zu einem Arzt, wenn sie krank sind, sondern vertrauen auf Schamanen- oder Kirchenrituale. Und hier kommt nun die Cola ins Spiel. So soll das laute Aufstoßen nach dem Cola-Genuss von Krankheiten heilen.
… dass die mexikanische Küche zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit zählt? Neben der Prägung durch die indianischen Hochkulturen wie Azteken und Maya spielen dabei auch einige Pflanzen, die sich inzwischen in der ganzen Welt verbreitet haben, eine tragende Rolle. Dazu zählen unter anderem Mais, Avocado, Tomaten und Chili, die alle ursprünglich aus Mexiko stammen. Mexiko ist außerdem das Land mit der größten Vielfalt an Paprikapflanzen, zu denen auch die Chilis gehören. Nationalgericht ist die „Mole poblano“, eine Sauce aus Chili, Gewürzen und etwas Schokolade, die meistens zu Hühnchen Fleisch und verschiedenen Beilagen gereicht wird. Lange galt Mexiko auch als Ursprungsland des Kakao, allerdings legen neuere Untersuchungen die Vermutung nahe, dass die Pflanze ursprünglich aus Ecuador stammt. Auch die Wortherkunft der Schokolade ist noch nicht ganz geklärt. Klar scheint jedoch, dass die Azteken das Kakaogetränk kalt, die Maya hingegen heiß genossen.
… dass Mexiko die meisten UNESCO-Welterbe Stätten auf dem amerikanischen Doppelkontinent aufweist? Auf der Liste stehen derzeit 27 Stätten des Weltkulturerbes, darunter so bekannte Sehenswürdigkeiten wie Chichen Itzá, sechs Stätten des Weltnaturerbes und zwei gemischte Stätten, zu denen beispielsweise die Maya-Stadt Calakmul und das sie umgebende Biosphärenreservat im tropischen Regenwald gehören. Zusammen mit der enormen landschaftlichen Vielfalt, der gastfreundlichen Bevölkerung, dem raffinierten Essen und der guten Erreichbarkeit macht dies Mexiko zum perfekten Einstiegsland für Lateinamerika. So scheint es auch nicht verwunderlich, dass Mexiko seit vielen Jahren zu den Top Ten Ländern mit den meisten Touristenankünften (2019 waren es circa 45 Millionen) zählt. Ab Deutschland gibt es übrigens Direktflüge nach Cancun, Mexiko-Stadt, Tulum sowie nach Los Cabos/ Baja California. Ab Zürich gibt es ebenfalls tägliche Flüge nach Cancun.
… dass sich in Mexiko das wahrscheinlich längste Unterwasser-Höhlensystem der Erde befindet? Erst 2018 haben Forscher bei Tulum eine Verbindung zwischen den Höhlensystemen Sac Actun und Dos Ojos entdeckt, wodurch sich eine Gesamtlänge von 346 Kilometern ergibt. Insgesamt gibt es im Bundesstaat Quintana Roo allein 358 Unterwasserhöhlensysteme mit einer Gesamtlänge von fast 1.400 Kilometern. Grund für diese unvorstellbare Dichte an Höhlen ist der löchrige Karstboden, der große Teile der Yucatán-Halbinsel prägt. Dieser ist auch dafür verantwortlich, dass es hier keine Flüsse und nur ganze wenige Seen gibt. Der Zugang zu Trinkwasser ist aber über die tausendfach vorhandenen Kalklöcher, auch Cenoten genannt, gesichert, die die Unterwasser-Höhlen mit der Oberfläche verbinden. Für die Maya sind die Höhlen heilige Stätten und Zugang zur Unterwelt. Nichtsdestotrotz, sind viele Cenoten auch für Touristen zugänglich und laden ein für ein kühles Bad oder einmalige Schnorchel-Erlebnisse.
… dass es in Mexiko die größten Kristalle der Welt gibt? In der erst im Jahr 2000 entdeckten „Cueva de los Cristales“, die Teil der Naica Mine im Bundesstaat Chihuahua ist, befinden sich Riesenkristalle aus reinem Gips (Selenit), die teils bis zu 14 Meter lang und 50 Tonnen schwer sind. Ein Besuch der Höhlen ist allerdings seit einigen Jahren aus Sicherheitsgründen nicht mehr möglich. Bei Temperaturen zwischen 45° und 50° Celsius und fast 100% Luftfeuchtigkeit wäre dieser ohnehin sehr beschwerlich.
Weitere interessante „Geschichten“ über Mexiko finden Sie übrigens auch in unserer Rubrik „Vorausgereist“: so waren zum Beispiel Birgit und Thomas Zaska vor einigen Jahren auf der Baja California.
Allen, die sich näher für Mexiko interessieren, empfehlen wir auch unsere Newsletter-Rubrik „Flora & Fauna in unseren Zielgebieten“, unter der Sie viele Tipps zu besonders geeigneten Saisonzeiten und Hotspots für Tierbeobachtungen finden.
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