Die Anreise führte mit der Turkish Airlines via Istanbul nach Tokyo-Narita. Ich war durchaus überrascht, hier auch in der EconomyClass einen Langstreckenflug genießen zu können, der mit seiner Serviceleistung an die „guten alten Zeiten“ erinnert hat: gutes Essen, ausgezeichnete Getränkeauswahl und freundliches und zuvorkommendes Bordpersonal.
Nach einem langen Tag der Anreise und 8 Stunden Zeitunterschied landeten wir vormittags in Tokyo und bekamen im Transferbus zu unserem Hotel bei herrlichem Sonnenschein die ersten Eindrücke von den Ausmaßen Tokyos, den Dimensionen des Straßenverkehrs und der Skyline.
Vom Hotel im Stadtteil Shinjuku aus haben wir von nun an alle Touren mit öffentlichen Verkehrsmitteln gemacht. Dies ist in Japan für Besucher, die ein bisschen Reiseerfahrung und ein Grundmaß an persönlicher Übersicht haben, auch individuell recht gut zu bewältigen. An Werktagen sollte man nur morgens die Rushhour meiden, hier werden an den zentralen Bahnhöfen von den „Pushern“ am Bahnsteig die Pendler bis zum letzten Faden in die Waggons gepresst. Es ist alles englischsprachig ausgeschildert und in den meisten Zügen und Bussen gibt es Displays, die anzeigen, von welcher Station man gerade abgefahren ist und welche die kommende ist. In den meisten Städten und touristisch interessanten Regionen gibt es Tages- und Mehrtagespässe oder Guthabenkarten, die das einzelne Ticketkaufen ersparen.
Als erstes stand nun der Kaiserpalast auf der Besuchsliste. Seit Tokyo Kaiserstadt wurde, lebt hier der jeweilige Tenno mit seiner Familie. Die umgebende großzügige Parkanlage mit den elegant geschnittenen Kiefern und bezaubernden Ginkos lässt einen nicht vermuten, in einer der größten Städte der Welt zu sein. Dieser Palast mit dem beeindruckenden Charakter einer mittelalterlichen Schutzburg mit hohen Mauern und Wassergraben ist allerdings nur von außen zu sehen.
Nach dem Bummel durch die Strassen der „Ginza“, dem ältesten und teuersten Einkaufsviertel Tokyos mit zahlreichen Boutiquen und Kaufhäusern fuhren wir nach Asakusa mit dem ältesten und bedeutendsten buddhistischen Tempel Tokyos, dem Senso-Ji mit dem gewaltigen Kessel, in den von den tausenden täglichen Besuchern Bündel mit glimmenden Räucherstäbchen gesteckt werden. Der Rauch, über Körperteile gefächert, soll vor Krankheiten schützen und von Schmerzen befreien.
Vom Tokyo Tower, dem 332m hohen Fernsehturm aus hätten wir bei klarem Wetter den Fuji-san, den heiligen Berg Japans in ca. 200km Entfernung sehen können. Allerdings ist dieser Anblick den Besuchern in der Regel aber nur an klaren Winter- und Frühlingstagen vergönnt. Schade!
Der Meji-Shrine mit seinen sehr beeindruckenden hölzernen Bauwerken durfte auch nicht fehlen, ebensowenig die berühmteste Strassenkreuzung der Welt in Shibuya, über deren Zebrastreifen bei grüner Fußgängerampel tausende Menschen gleichzeitig eilen, bis dann wieder die Autos ihr Recht bekommen.
Der Shinkansen mit seiner engen Fahrplantaktung verbindet die bedeutenden Städte Japans mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit, die einen ICE nur blass aussehen lässt. Laufruhe, großzügige Sitzplätze auch in der zweiten Klasse und dazu das futuristische Design machen diese Form des Reisens zu einem eigenen Highlight einer Japan-Reise!
In Japan ist es üblich, dass bei einem Ortswechsel das Hauptgepäck in einem LKW separat transportiert wird. Für eine eventuelle Zwischenübernachtung wird dann nur eine kleine Reisetasche mit dem Notwendigsten für eine Nacht mitgenommen. Das ist dann auch eine Garantie dafür, dass an den Bahnhöfen beim Ein- und Aussteigen in den „Bullet-Train“ Shinkansen keine Zeit mit sperrigem Gepäck von größeren und kleineren Gruppen verloren geht. Die Pünktlichkeit der Züge und der exakte Stopp der Waggons an den am Bahnsteigboden zu findenden Markierungen ist nicht nur sprichwörtlich, sondern auch Realität!
Nach der Fahrt per Shinkansen und einem Nahverkehrszug, gefolgt von einem kurzen Spaziergang, konnten wir im Pilgerort Kamakura den „Daibutsu“, eine monumentale Bronzestatue eines sitzenden Buddha, umrunden und hatten noch ein wenig Zeit, uns weiteren Tempelanlagen zu widmen.
Der Fuji-Hakone Nationalpark hüllte sich am Folgetag leider in Nebel und Regen, sodaß wir bei einer Bootsfahrt auf dem Ashi-See nur eine Ahnung von der so gerühmten Schönheit der Landschaft bekommen konnten. Auch in Japan gibt es einen „Indian Summer“ und wenigsten diesen konnten wir ein bisschen erahnen…
Am nächsten Tag eroberten wir uns die ehemalige Kaiserstadt Kyoto mithilfe des engmaschigen Busnetzes und zu Fuß: Ryoan-Ji, der Tempel mit dem weltbekannten ZEN-Steingarten, Kinkaku-Ji, der Tempel mit dem Goldenen Pavillon, Gion, das alte Geisha-Stadtviertel, Nishiki-Market mit seinen schier unglaublichen Lebensmittelständen.
Ein sehr köstliches typisch japanisches Abendessen mit vielen kleinen nacheinander servierten Schalen und Platten mit in einer bezaubernden Optik arrangierten Speisen beschloss unseren letzten Reisetag in Japan.
Mein Fazit: Japan ist sicherlich am besten in einer kleinen Gruppe zu bereisen und dies auch mit ggf. wechselnden lokalen Reiseleitern. Aber wer eine gewisse Reiseerfahrung mit sich bringt, der findet keine unüberwindliche Hürde, dieses so faszinierende Land zwischen jahrtausendalter Tradition und futuristischem Hightech als individuell reisender Besucher kennenzulernen.
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