Was wird uns in den nächsten 3 Wochen erwarten? In der kleinen Ankunftshalle begegnen wir äußerst freundlichen Menschen, die natürlich englisch aber auch deutsch sprechen. Ich bekomme das erste Geld aus dem Automaten, Namibian Rand und eine Orange-Telefonkarte. Thomas übernimmt nach kurzen Formalitäten den Mietwagen, einen großen und robusten 4x4 Pick-up, der uns zunächst ein wenig überdimensioniert vorkommt. Allein die riesigen Reifen - hoffentlich müssen wir da nicht unterwegs mal einen wechseln! Vorweg: Wir mussten nicht und der Wagen hat uns sehr gute Dienste geleistet.
Wir fahren in die Stadt; Achtung: Linksverkehr!
Auf breiten Straßen mit wenig Verkehr erreichen wir tatsächlich in einer halben Stunde mit Hilfe der Anfahrtsbeschreibungen der Agentur unser gemütliches Guesthouse. Die charmante Unterkunft scheint eine gute Empfehlung zu sein, denn wir treffen nur auf Reisende, die schon öfter in Namibia waren. Unsere Unterkunft liegt nicht direkt im Zentrum, aber in der Nähe von „Joes Beerhouse“, angeblich einem der besten Steakhäuser Afrikas - ein echtes Kuriosum, wo neben frisch gezapftem Bier auch fantastische Wildspezialitäten serviert werden: Strauss, Kudu, Springbock, Oryx, Zebra, Krokodil oder Warzenschwein, aber auch Rind-, Lamm- und Geflügelfleisch von bester Qualität! Vegetarier haben es in Namibia nicht leicht!
Die multikulturelle Hauptstadt Windhoek liegt malerisch auf fast 1.700 m in einem Talkessel und ist mit 400.000 Einwohnern die größte Stadt des Landes. Das Zentrum von Windhoek ist überschaubar und gut zu Fuß zu erkunden. Highlights sind der Tintenpalast, die Christuskirche, das Reiterdenkmal und die "Alte Feste", einst Hauptquartier der deutschen Schutztruppe und heute namibisches Nationalmuseum. In der kleinen Innenstadt trifft man überall auf deutsche Straßenschilder oder Geschäftsnamen. Einen guten Überblick über die Hauptstadt bekommt man von der Terrasse des Hotels Hendriksburg, einer alten Burg, heute ein luxuriöses Hotel mit ausgezeichneter Küche, leckerem Apfelstrudel und einem erlesenen Weinkeller.
Es geht weiter zur Namib Rand, einem privaten Natur Reservat am Rande der großen Namib-Wüste.
Übrigens: Die Namib-Wüste erstreckt sich entlang der wilden Atlantikküste von der südafrikanischen Kapprovinz bis weit nach Angola. Hier begegnen uns verstärkt die faszinierenden Oryx-Antilopen; sie stehen plötzlich vereinzelt auf einem Berg und scheinen Dich zu beobachten. Auch Strauße sehen wir auf der Fahrt zu unserem komfortablen Zeltcamp in den Dünen.
Dort angekommen unternehmen wir beeindruckende Pirschfahrten durch farbenprächtige Wüsten-Landschaften: Rotleuchtende Dünenmeere mit haushohen Sandbergen und plötzlich aus der Ebene aufragende Berge aus Fels und schwarzem Granit. Mittendrin stehen uralte einsame Kameldornbäume, ein wichtiger Schattenspender in den Wüsten und Halbwüsten.
Im Frühjahr 2017 (im dortigen Herbst) hat es öfter geregnet in Namibia, sogar in der Namib! Der Regen verwandelt Teile der Wüste in Blumenmeere. Goldene Zeiten auch für ihre Bewohner. Wir treffen auf große Herden von Oryx-Antilopen und Springböcken, Füchse, Strauße, auch Zebras. Nach einem erlebnisreichen Tag sitzen wir abends mit einem Windhoek Lager Bier- natürlich gebraut nach deutschem Reinheitsgebot - vor dem Camp und bewundern, wie die untergehende Sonne die Berge aus Sand und Granit in rote, orange und lila Farbtöne taucht. Das Spektakel des afrikanischen Sonnenuntergangs ist ein tägliches Highlight.
Wie wird dieser in der wohl bekanntesten Dünenlandschaft von Sossousvlei erst werden? Wir sind gespannt! Doch es sollte etwas anders kommen.
Im Namib Naukluft National Park erheben sich ockerfarbene Sandberge im Herzen der ältesten Wüste der Welt auf bis zu 320 m Höhe. Als wir in Sesriem am Eingang des Parks stehen, ziehen dunkle Gewitterwolken auf. Das haben wir in den letzten Tagen schon öfter erlebt, geregnet hatte es dann doch nicht. Also fahren wir los. Angeblich regnet es nur alle 10 Jahre, aber leider haben wir dieses zweifelhafte Glück: Plötzlich ergießen sich Fluten aus den dunklen Wolken und in kurzer Zeit verwandelt sich die Wüste in einen flachen See, nur schemenhaft erkennen wir die riesigen Dünen hinter den Regenwänden. Über der berühmten Düne 45 sehen wir einen Regenbogen.
Der Scheibenwischer kann die Wassermengen nicht bewältigen, keine Chance auszusteigen, also kehren wir um und genießen die Kombination aus Blitzen und durchbrechenden Sonnenstrahlen, die die einmalige Szenerie der Wüstenlandschaft dramatisch ausleuchten.
Nächster Stop Swakopmund - wie eine Fata Morgana erhebt sich die drittgrößte Stadt des Landes aus dem Wüstensand der Namib. Swakopmund, das die Namibianer spöttisch als das südlichste Nordseebad der Welt bezeichnen, wirkt deutscher als deutsch. Bunte Kolonialbauten und viele Palmen säumen die Straßen der Stadt. Überall trifft man auf deutsche Namen, egal ob Metzger, Bäcker, Handwerksbetriebe, Restaurants oder Cafés oder auch die Straßenbezeichnungen; die deutsche Kolonialzeit lässt grüßen. „Swapo“ hat uns sehr gut gefallen, ein Bummel durch die Stadt lässt Vergangenes erahnen, lange Strandpromenaden-Spaziergänge, in gemütlichen Cafés bei ausgezeichnetem Kuchen sitzen, direkt am Meer essen und natürlich die Sonnenuntergänge – herrlich!
Wir fahren weiter und biegen bald ins Landesinnere ab; unser Ziel ist eine kleine Lodge in der Nähe der „Spitzkoppe“. Der Berg, der sich markant aus den Ebenen der Wüste erhebt, wird auch das Matterhorn Namibias genannt und ist Wahrzeichen des Landes. Im Angesicht der Spitzkoppe (1.720 m) und der mächtigen Erongo Berge (2.200 m) wandern wir auf abwechslungsreichen, markieren Wegen über das weite, teils schattige Farmgelände und sind erneut von der Blumenpracht überrascht, die sich uns in den ausgetrockneten Flussbetten bietet. Viele bunte Schmetterlinge begleiten uns auf den Wegen. Nachmittags nehmen wir ein Bad im Pool; abends fahren wir im offenen Jeep des Besitzers der Lodge durch den lichten Baumbestand des Geländes. Viele Gnus und Springböcke weiden hier mit ihrem Nachwuchs und plötzlich ragt ein Giraffenhals aus der Blätterkrone! Ein Giraffenpaar mit Nachwuchs nutzt die letzten Sonnenstrahlen für die abendliche Blättermahlzeit des Tages. Einfach nur schön! Natürlich darf bei keiner Pirschfahrt der Sun-Downer fehlen, der sich mit Blick auf die Spitzkoppe im Sonnenuntergang besonders genießen lässt!
Selbstverständlich steht auch ein Besuch in Twyfelfontein auf unserer Liste - ein zerklüftetes Felsmassiv, an dessen Wänden 2.000 – 6.000 Jahre alte Tierzeichnungen und Gravuren der San entdeckt wurden, die heute in erstaunlicher gut erhaltener Vielfalt zu bewundern sind. Schon seit mindestens 10.000 Jahren besiedeln die San das südliche Afrika; ein mobiles Volk von Jägern und Sammlern. Am besten ist es morgens oder am späten Nachmittag die Stätte des nationalen Erbes besuchen, denn mittags scheint die Sonne unerbittlich auf die zerklüfteten roten Felsen.
Am 22. Januar 1907 erklärte der Gouverneur von Deutsch-Südwest-Afrika ein Viertel des heutigen Namibias (99.526 qkm) zum Naturschutzgebiet. Anfang der 70er erhielt der Etosha-Nationalpark seine heutigen Grenzen, (22.275 qkm), er ist damit etwa so groß wie Hessen und das drittgrößte Naturschutzgebiet Afrikas. Nach dem Serengeti-Park in Tansania hat der Etosha Nationalpark die höchste Wilddichte. Man findet hier außer Krokodilen, Flusspferden und Wasserbüffeln alle Tierarten des südlichen Afrikas. Allein 110 Säugetierarten leben im Park. Wir bleiben vier Tage in und um den Nationalpark.
Es hat schon etwas von einem Abenteuer, wenn man durch die Weiten der Etosha-Pfanne fährt, nur ab und zu einem anderen Jeep oder Pick-up begegnet, in den staatlichen Camps die Benzin- und Wasservorräte auffüllt, sich noch mal mit köstlichem Trockenfleisch eindeckt und dann auf Safari geht. Große Trecks von Zebras, Springböcken, Antilopen und Büffeln durchziehen die meist steppenartige Landschaft. Durch den vielen Regen ist es für Wildbeobachtungen nicht ideal. Die Tiere finden überall Wasser und sind nicht gezwungen, an die natürlichen und künstlichen Wasserlöcher zu kommen, wo sie am besten zu beobachten sind. Dennoch sind wir fasziniert von der Vielfalt der Tiere, die wir sichten.
Die letzten beiden Tage verbringen wir dann in einem historischen Farmhaus in der Nähe von Okahandja (70 km nördlich von Windhoek) und lassen uns von dem einzigartigen Charme zurückliegender Zeiten verzaubern. Wir erkunden die umliegenden Wanderwege, genießen den schönen Garten und lassen uns durch die geschmackvolle Küche verwöhnen. Ein guter Platz um Fotos zu sortieren, die Seele baumeln zu lassen und eine beeindruckende Reise Revue passieren zu lassen.
Namibia – ein Land, das doppelt so groß ist wie Deutschland ist, aber nur zwei Millionen Einwohner hat - ist ein wirklich angenehmes Reiseland:
Schon die An- und Abreise ohne Jetlag, die Sonne lacht (meistens) neun Stunden täglich. Das leibliche Wohl kommt keinesfalls zu kurz, eine äußerst abwechslungsreiche Küche bester Qualität mit fantastischen Fleischspezialitäten, sehr gutem Brot, sehr süffigem Bier, und selbst in der Mini-Bar einer 5-Sterne Unterkunft zu sehr zivilen Preisen.
Namibia ist touristisch gut erschlossen und bietet für jeden Geschmack etwas: von der Übernachtung auf den zahlreichen bestens ausgestatteten Zeltplätzen und Camps über einfache, aber sehr nette Zimmer in persönlichen Gästefarmen bis hin zu den (Zelt-) Suiten luxuriöser Hotels und Lodges.
Versorgungspunkte im weiten Land sind die Tankstellen, an denen man nicht nur den Tank befüllen, sondern auch in den angeschlossenen Shops die Reisevorräte wieder aufstocken kann.
Nicht zuletzt das Land selbst: Sein Reiz liegt in den abwechslungsreichen Landschaften voller Kontraste, der mannigfachen Vielfalt von Fauna und Flora, und natürlich in den Begegnungen mit den Bewohnern. So vielfältig die Natur, so facettenreich sind die Menschen, die ganz unterschiedlichen Ethnien und Kulturen angehören. Eine Reise durch Namibia ist eigentlich unbeschreiblich!
Irgendwann möchte ich wieder dahin zurück…
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