Neben wunderbarem Essen, Dschungelwanderungen früh morgens, nachmittags und nachts gibt es auch eine 275 m lange Hängebrücke in circa 36 Metern Höhe, von wo aus Sie auf die Baumkronen blicken und die Tierwelt beobachten können! Faultiere, Agutis, Insekten, Frösche, verschiedene Affenarten, Schlangen und viele wunderschöne Vögel durfte ich erleben. Ich hatte auch viel Glück, da sich zwei spielende Riesenotter in der Lagune zeigten. Beeindruckend waren die Fahrten nachts in der Lagune und den Kanälen mit dem Kanu auf der Pirsch nach Kaimanen mit Ihren leuchtenden Augen im Lampenschein.
Der angrenzende Yasuní Nationalpark, vier Mal so groß wie das Saarland, gilt als eines der artenreichsten Gebiete der Welt. Früher wurden dort die Tiere getötet und Bäume gefällt. Heute ist der Park geschützt und die Region setzt auf Ökotourismus. Verschweigen sollte man aber nicht, dass es aufgrund der großen Ölvorkommen und der Ölförderung in dieser Region auch kontroverse Diskussionen gibt.
Nach vier Tagen hieß es Abschied vom Dschungel zu nehmen, denn das nächste Abenteuer wartete bereits in Quito am Flughafen auf mich, mein Mietwagen. Ich hatte die einmalige Gelegenheit meinen Urlaub in drei wunderschönen, ganz unterschiedlichen Haciendas zu verbringen. Die Hacienda Zuleta, erbaut im späten 17. Jahrhundert, liegt auf 2.800 Metern über dem Meeresspiegel in den Anden und circa zwei Stunden nördlich von Quito. Es war eine fantastische Zeit. Die Hacienda bietet viele Aktivitäten wie gut ausgeschilderte Wanderwege, Pferde, das Kondor-Projekt, Kühe, eine eigene Käserei und eine unglaubliche Gastfreundschaft.
Mein nächstes Ziel war die Hacienda San Agustín de Callo in der Nähe des Cotopaxi Nationalparkes. Dieses Mal führte die spannende Fahrstrecke an Quito vorbei. Die Strecke wurde mir nochmals genau erklärt, damit ich mit meinem Mietwagen nicht verloren gehen würde.
Ein kleiner Exkurs zum Thema Mietwagen: ich hatte mir lange überlegt, ob ich als Frau alleine in Ecuador fahren soll. Und ja, ich war sehr froh es getan zu haben. Die Flexibilität und das intensive Kennenlernen der Region, das altbewährte Studieren von Karten und sich orientieren, zudem die Auseinandersetzung mit der modernen Technik, ob denn WLAN verfügbar ist, das Kaufen einer ecuadorianischen SIM Karte am Flughafen, welche dann gleich vor Ort eingelegt und geprüft wurde, sind gute Erfahrungen. Mich bringen sie immer ein Stück weiter und dem Land näher. Um ehrlich zu sein hätte ich mir ein paar Wegweiser mehr gewünscht, aber „sur“ und „norte“ haben immer geholfen. Und glücklicherweise konnte ich Quito gut umfahren, die Innenstadt hätte mich sicher viel Zeit gekostet.
Zurück zur Hacienda San Agustín de Callo, sie liegt am Fuße des Cotopaxi Nationalparks auf circa 3.000 m Höhe, ungefähr anderthalb Stunden von Quito entfernt. Die Hacienda hat eine sehr lange Geschichte, die ins 15. Jahrhundert zurückreicht, da San Agustín de Callo als Inkafestung und Augustinerkloster diente. Das Restaurant ist ein original Inka-Tempel mit perfekt geschnitzten Inka-Vulkansteinmauern, das Abendessen dort im Kerzenschein der dunklen Mauern ist schon fast ehrfürchtig. Noch vor dem Frühstück war mir der Wettergott hold und der Vulkan Cotopaxi zeigte sich in seiner ganzen Pracht mit frischem Schnee.
Leider musste ich diesen verzaubernden Ort wieder verlassen und machte mich auf meine nächste Etappe Richtung Tiefland. Auch hier war man mir mehr wie behilflich, checkte die Straße, dass auch ja kein Erdrutsch sie versperrte und ich startete gut gelaunt in den Tag. Es lagen circa 300 km vor mir. Der Unterschied zu Deutschland ist, dass 300 km keine drei bis vier Stunden bedeuten, sondern deutlich mehr. Es lagen viele Kurven, Serpentinen und Ortschaften vor mir, viele Schlaglöcher, viele Busse und LKWs und auch viel Nebel. Am späten Nachmittag erreichte ich in einer völlig anderen Welt die nächste traumhafte Hacienda La Danesa, circa eine Fahrstunde von Guayaquil entfernt. Auf der Fahrt von circa 3.000 Höhenmeter fast auf Meeresniveau änderte sich die Vegetation dramatisch. Von Kargheit ging es in regenwaldähnliche Vegetation über, Schlingpflanzen, Palmen, Bananen säumten die Straße. Und schließlich tauchten viele Plantagen auf, vor allem Kakao, Bananen und auch Teakholz.
Die Hacienda La Danesa, umgeben von Kakaoplantagen, Teakwäldern und Flüssen und ganzjährig tropischen Temperaturen, ist ein Juwel. Eine bewirtschaftete Rinder- und Pferdefarm mit unglaublicher Gastfreundschaft. Nach den kühleren Tagen in den Anden wieder beim Abendessen und beim Frühstück im Freien zu sitzen war herrlich, ein wunderbarer Ort um sich am Ende einer Reise noch etwas zu erholen. Ich wäre sehr gerne länger geblieben!
Die letzte Mietwagenetappe stand an. Je mehr ich mich Guayaquil näherte umso voller wurden die Straßen. Der Verkehr wurde hektisch und über die Brücke nach Guayaquil führten sogar fünf Fahrspuren pro Richtung. Ich war froh zu keinem Abflug zu müssen, da wir noch eine Nacht in Guayaquil eingeplant hatten. Nachdem der Mietwagen am Flughafen erfolgreich abgegeben war, ging ich ins Terminal und da kamen gerade auch meine Kinder gut gelaunt von ihrem Flug von Galápagos. Ihrem Strahlen und den danach folgenden Geschichten war klar, dass sie eine traumhafte Zeit erlebt hatten. Ich hatte aber auch nichts Anderes erwartet.
Unsere letzte Nacht in Ecuador verbrachten wir nochmals in einem wunderschönen Anwesen aus dem 19. Jahrhundert, dem Hotel del Parque mitten im Parque Histórico. Hier trifft Vergangenheit auf Gegenwart. Abends füllten wir noch unsere digitalen Einreiseformulare aufgrund Covid-19 für Peru aus und beendeten diese tollen Tage in Ecuador mit einem stilvollen Abendessen im Hotel.
Es standen weitere neun gemeinsame Tage in Peru vor uns. Am Nachmittag erreichten wir nach einem Zwischenstopp in Lima die Stadt Arequipa bei schönstem Sonnenschein. Arequipa liegt auf circa 2.300 m und ist somit ideal zur Akklimatisierung und Vorbereitung auf die Höhe im Colca-Tal, dem Titicaca-See oder auch Cusco.
Unser Guide holte uns im Hotel ab zum Stadtrundgang und zur Besichtigung des Klosters Santa Catalina. Somit waren wir in kurzer Zeit im Bilde über Historisches, kannten die Namen der umliegenden Vulkane und hatten ein paar gute Tipps mit auf den Weg bekommen für unseren folgenden freien Tag. So ein freier Tag tut unheimlich gut und sollte bei jeder Reise mehrfach eingeplant werden.
Ein Kleinbus holte uns am nächsten Morgen ab, zwei weitere Gäste aus Mexiko stiegen zu und wir fuhren aus Arequipa hinaus auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel, dem Colca-Tal. Die Strecke führte uns circa 80 km auf der Straße, die nach Puno führt, mit unzählig vielen LKWs, die vor allem die nahen Kupfer- und Silbermienen anfahren oder die volle Ladung Richtung Küste zur Verschiffung bringen. Neben der Strecke grasten Lamas, Alpakas und Vicuñas und im Hintergrund sind immer Arequipas Hausvulkane Misti und Chachani zu sehen. Am Abzweig Richtung Colca-Tal wurde es ruhiger auf der Straße. Unser nächster Halt war am Patapampa Pass auf 4.910 m Höhe oder auch Mirador de los Andes genannt! Wir stoppten, die Luft war nun doch schon sehr „dünn“ und man hatte ein etwas wackeliges Gefühl, ein eisiger Wind wehte. Die Landschaft ist unglaublich schön, die Erde steinig und trocken. Am Rand der Straße stehen viele kleine Steintürme. Diese sind Opfergaben für die Berge von den Einheimischen. Es war sehr beeindruckend, man steht in dieser Höhe und um einen herum befinden sich acht noch höhere Vulkane mit dem Ambato bis zu 6.200 m.
Die Straße führte rasch hinunter nach Chivay. Die Stadt liegt auf 3.635 m am Oberlauf des Río Colca, der flussabwärts den Colca Canyon bildet. Auf der Fahrt entlang des Canyons beeindrucken nicht nur die Tiefe, sondern auch die Terrassenbauten an den Berghängen, welche Schätzungen zufolge mehr als 2.000 Jahre alt sind und teilweise aus Prä-Inka Zeiten stammen. Viele dienen heute immer noch der Landwirtschaft.
Der Canyon ist vom höchsten Berggipfel nahe der Schlucht gemessen bis zum Fluss 3.269 m tief beziehungsweise 1.200 m vom Rand der Schlucht. Wie auch immer, es ist sehr beeindruckend. Wir wurden zu unserem Hotel der Colca Lodge gebracht und hatten den Nachmittag Zeit um es uns in den vier herrlichen, zum Hotel gehörenden, Thermalbecken mit circa 37 Grad warmem Wasser gutgehen zu lassen. Die Höhe und die vielen Eindrücke waren anstrengend, eine Pause war sehr willkommen.
Am folgenden Morgen mussten wir früh aufstehen und fuhren circa eine dreiviertel Stunde zum Kreuz des Kondors (Cruz del Cóndor). In der Regel nutzen die Kondore die erste schwache Morgenthermik zwischen 08.00 und 10.00 Uhr um ruhig am Rande des Canyons zu kreisen. Wir warteten circa eine Stunde und es zeigte sich kein Vogel. Als wir schon auf dem Rückweg zum Treffpunkt mit dem Guide waren, schraubten sich dann doch noch vier dieser gewaltigen Tiere mit einer Flügelspannweite von zwei bis drei Metern hoch in den Himmel.
Der nächste Tag stand wieder unter dem Motto „Transfer“ vom Colca Canyon nach Cusco, eine Strecke von circa 500 km beziehungsweise zehn Stunden Fahrdauer. Nach dieser langen Fahrt waren wir froh in Cusco, der ehemaligen Hauptstadt des Inkareiches, angekommen zu sein. Wir hatten eine gemütliche Unterkunft direkt im Stadtzentrum und genossen die Erkundung noch am gleichen Abend auf eigene Faust.
Der absolute Höhepunkt dieser Peru Reise wartete noch auf mich am nächsten Tag. Auch wenn der Besuch von Machu Picchu ab und bis Cusco ein sehr langer Tag ist, es ist unfassbar schön und unvergesslich. Die An- und Abreise, pro Strecke circa vier Stunden mit Bus und Zug, das wechselnde Klima, ja, es wird fast tropisch in Aguas Calientes, der Stadt, in der der Zug hält und man in den Bus einsteigt, der einen letztendlich in das in 2.400 m Höhe gelegene ehemalige Inka Reich bringt.
Hiram Bingham, der amerikanische Entdecker, der die Zitadelle von Machu Picchu 1911 wiederentdeckte, sagte: „Ich kenne keinen anderen Ort auf der Welt, der sich hinsichtlich der Vielfalt seiner Reize und der Kraft seines Zaubers mit diesem vergleichen ließe”. Mehr braucht es eigentlich nicht um Machu Picchu zu beschreiben.
Trotz Corona-Pandemie sind Besuche in Machu Picchu möglich, allerdings ist der Einlass derzeit auf 800 Personen pro Tag reduziert und man darf sich höchstens zweieinhalb Stunden in der Anlage befinden.
Selbstverständlich macht jeder seine Erinnerungsfotos mit den Ruinen und dem malerischen dahinterliegenden Berg Huayna Picchu (auf Quechua bedeutet Wayna Pikchu "junger Gipfel"), ich ebenfalls, aber um ehrlich zu sein: dieses magische Erlebnis hat sich bereits tief in meinem Gedächtnis vergraben. Ein weiterer Moment, bei dem ich vermutlich leuchtende Augen bekomme, wenn ich Freunden oder auch Ihnen, unseren Kunden, davon berichten kann und es in ihr Reiseangebot einplanen darf. Für mich endete diese tolle Reise am nächsten Tag mit dem Heimflug nach München. In Gedanken durfte ich aber mit meinen Kindern weiterreisen, die an meinem Abflugtag den Inkatrail begannen und vier Tage später frühmorgens am Sonnentor den Blick auf Machu Picchu bei klarem Wetter warfen.
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